NEUSTÄDTER MARKT DRESDEN

Wettbewerb Königsufer und Neustädter Markt Dresden

2. Preis / Einbindung in weitere Planung / Aufnahme von Elementen in Rahmenplan


Daten

Ort: Dresden
Jahr: 2018
Fläche: 10 ha

Beteiligte
Auftraggeber: Stadt Dresden
Partner: Christina Kautz Landschaftsarchitektur, Ludwig Krause Stadt- und Verkehrsplanung

Publikationen
Dresdner Neueste Nachrichten: 15.1.2020, S. 15
AIÓN Edizioni (M. Caja): 2020, S. 30-33
Bauwelt: Link Publikation
BauNetz: Link Publikation
wettbewerbe aktuell: Link Publikation

Austellungen / Vorträge
Vortrag: Link Video Link Podiumsdiskussion
Beschluss Rahmenplan: Link Beschluss
Wettbewerbsergebnisse: Link Wettbewerbsergebnisse

Der spannungsvolle Gegensatz der monumentalen, repräsentativen und steinernen Altstadt mit der Brühlschen Terrasse links der Elbe und dem landschaftlich großzügigen, sanft ansteigenden Gleitufer mit seiner kleinteiligen und heterogenen Bebauung auf der Neustädter Seite stellte eines der herausragendsten Charakteristika von Dresden dar. Der Blick von der Brühlschen Terrasse auf das Königsufer hat über Jahrhunderte Künstler, Bürger und Besucher der Stadt inspiriert und fasziniert.

Nach dem Überqueren der Augustusbrücke mit Blick auf die rückwärtige Bebauung mit ihren ummauerten Gärten zur Elbe hin öffnete sich hinter dem stattlichen Blockhaus der Neustädter Markt mit seiner streng barocken Anlage von Klengel und den sich in der Perspektive verjüngenden Baufluchten in der baumbestandenen Achse der Hauptstraße. Dieser bis zum Albertplatz reichenden, achsialsymmetrischen Anlage wiederum lag die Südkante des Neustädter Marktes mit ihren noch vorbarocken, leicht geschwungenen Baufluchten von Großer Meißner Gasse und Klostergasse gegenüber.

In Anlehnung an die spannungsvollen und ästhetisch äußerst reizvollen Gegensätze – monumentale Altstadt, landschaftliches Königsufer, malerische Südkante Neustädter Markt und barocke Hauptstraße – wird vorgeschlagen, auch die Nachkriegsbauten um den Neustädter Markt in einen spannungs- und respektvollen Dialog mit einer möglichst getreuen Rekonstruktion der Parzellen, Baufluchten, Kubaturen und Hofstrukturen der Vorkriegszeit zu setzen. Ein solcher Dialog zwischen Alt und Neu existiert heute schon im Block um die Rähnitzgasse und ist in seiner engen Verzahnung Vorbild. Es müssen somit weder Nachkriegsbauten noch wichtige Elemente dieser Planungen wie die beiden großen Brunnen dafür abgerissen werden. Vor den Nachkriegsbauten entstehen intimere Räume, die die Wohnqualität für die Anwohner steigern, ohne dass die „neubarocke“ Monumentalität der Nachkriegsbebauung an der Hauptstraße konterkariert wird.

Durch die Neubebauung werden der Neustädter Markt, der Palaisplatz und der Carolaplatz wieder räumlich gefasst. Klosterplatz und Palaisgasse entstehen erst jetzt wieder mit dieser Neubebauung. Im Bereich der Großen Meißner Straße wird der Straßenverlauf nach historischem Vorbild verschwenkt, so dass im Bereich des ehemaligen Kohlmarkts eine dem Stadtraum Halt gebende Fassadenfront wieder entsteht. Vergleichbares geschieht auf der Höhe des Klosterplatzes mit der Klosterstraße.

Stadtratsbeschluss vom 16.7.2020:

“Dabei ist die Empfehlung der Jury […| zu berücksichtigen: “[…] Da das Ergebnis des Ideenwettbewerbs ein Anfang eines langen Entwicklungsprozesses ist, empfiehlt das Preisgericht, alle drei Preisträger an der weiteren Planung angemessen einzubinden." “

Der Rahmenplan, so ebd., “soll um Elemente des 2. Preisträgers angereichert werden. Dabei ist vor allem die kleinteilige Fassadengestaltung aufzunehmen, die sowohl straßenseitig als auch von der Uferansicht her erlebbar sein soll. […]”

“Alternativ ist für das Baufeld 3 (Hotel Bellevue) der Entwurf des 2. Preisträgers hinsichtlich Machbarkeit im Zusammenhang mit der Verkehrsuntersuchung […] zu prüfen und ggf. weiter zu qualifizieren.”