BAUAKADEMIE BERLIN
Wiedererrichtung der Bauakademie Berlin als Nationale Bauakademie – Offener Programmwettbewerb
Daten
Ort: Berlin_Mitte
Jahr: 2017
Beteiligte
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Bau
Entwurf: Marc Jordi, Alexander Pellnitz
Die 1836 fertiggestellte Berliner Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel ist aufgrund Ihres Zusammenklangs von Form, Konstruktion und Nutzung, die sich alle gegenseitig durchdringen und widerspiegeln, von weltweiter Bedeutung. Die Bauakademie wird in ihrer ehemaligen Gestalt von 1836 als Grundlage für die Programmgestaltung genommen. Dieser Zustand ist gut dokumentiert und gibt nach Auffassung der Verfasser am besten Schinkels Ideen wieder, bevor erhebliche Eingriffe in die Substanz erfolgten. Dabei spielt die damalige hybride Mischnutzung von städtischen Läden, Akademie, Behörde, Architekturbüro und Wohnräumen, die schon zu Schinkels Lebzeiten museale Charakterzüge aufweisen, eine entscheidende Rolle. Diese Nutzungen sind eng verbunden mit Form, Fassaden, Terrakotta-Reliefs und innerer Struktur.
Es wird also grundsätzlich von einer philologischen Rekonstruktion von Fassaden und innerer Konstruktion ausgegangen, als ob die Bauakademie von 1836 noch stehen würde – ohne die zahlreichen späteren Änderungen an Fassaden und innerer Struktur. Architektonische Aufgabe ist vor allem ein behutsamer, quasi „denkmalgerechter“ „Einbau“ der baurechtlich und nutzungsbedingt notwendigen Elemente wie barrierefreie Erschließung, Fluchtwege und technische Ausrüstung bzw. das wohlüberlegte „Entfernen“ nicht mehr benötigter Teile wie der „alten“ Heizungsanlage. Inwieweit die philologische Rekonstruktion an einigen Stellen außen und/oder innen erkennbar wird, bleibt einem Realisierungswettbewerb überlassen.
Das klare, großzügige Konstruktionsraster und die rationelle Bauweise in Backstein lassen eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten zu. Die Pläne der Verfasser stellen keine Architekturplanung dar. Vielmehr will die Studie zeigen, dass eine philologische Rekonstruktion dieses einzigartigen Bauwerks grundsätzlich möglich und mit den zahlreichen gewünschten Nutzungen vereibar ist.